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22
Dez

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!

Das Sprichwort scheint an Aktualität nicht zu verlieren. Es gibt in heutiger Zeit Menschen, die keine Fahrerlaubnis haben, jedoch für Autos und damit das Autofahren werben. Es gibt Menschen mit der Idee „Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen!“. Doch zahlreiche Wähler dieser Menschen vertreten die Haltung „Kinna dad i scho, oba meng dua i ned!*“, wenn sie nach Hochdeutsch gefragt werden. Ferner gibt es Menschen, die „keine Toleranz gegenüber straffälligen Asylbewerbern fordern“, aber selber von der Toleranz des Strafsystems profitierten. Kopfschütteln verursacht bei mir die Forderung nach einem Asylrecht ähnlich dem in Kanada oder der Schweiz, wo lediglich gesuchten Fachkräften der Weg ins Land geebnet wird. Gerade dann wenn Menschen ihre Stimme erheben, die selber schon einmal abgeschoben wurden. Ich lese von der heroischen „Verteidigung des Abendlandes“ und frage mich, wer das Morgenland vor der westlich-kapitalistischen Kommerzialisierung verteidigt. All die Wolkenkratzer, Hotels, Fastfoodketten und Autostraßen verschaffen den traditionell-orientalischen Städten Skylines, die so einmalig sind, wie ein Schwein im Mastbetrieb.
Das alles soll nicht heißen „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!“ oder „Haltet euch raus!“, sondern: Passt auf und fragt nach, gerade dann, wenn mal wieder mit zweierlei Maß gemessen wird.

In diesem Sinne wünsche ich euch frohe Weihnachten und einen guten Jahreswechsel,
euer Stefan


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